Weingut Frölich-Hake
51.170755, 11.777093

Das Eigene bewahren und dennoch offen sein für Neues

Weingut Frölich-Hake

20 bis 30 verschiedene Weine macht Volker Frölich jedes Jahr, sein Schwerpunkt liegt auf den weißen Rebsorten. Die Sortenaromatik herauszuarbeiten - vorrangig durch reduktiven Ausbau - ist ihm dabei sehr wichtig.
Köpfe:
Sandra Hake und Volker Frölich
Hände:
8
Gründung:
1997
Fläche:
10 ha
Bg51-Winzer:
Bg51 Gründungsmitglied
Bg51-Rebsorten:
  • Riesling
  • Grauburgunder
  • Weißburgunder
  • Spätburgunder

Im Schatten der alten Kastanie sind die Tische wie immer gut besetzt, einige Stammgäste des Weinguts probieren gerade den aktuellen Jahrgang, aber auch neue Gesichter sind dabei. Sandra und Volker Frölich, die den Familienbetrieb seit 1997 gemeinsam führen, freuen sich, dass ihr Hof und ihre Weine bei den Kunden so beliebt sind. „Straußwirtschaften gehören zu einer Weinregion eben unbedingt dazu“, erklärt die gelernte Journalistin. Sie kümmert sich neben dem wichtigen Abhofverkauf auch um Betriebsorganisation, Personal und Vermarktung, während ihr Mann für Keller und Weinberge verantwortlich ist. Das Ehepaar engagiert sich aber auch in der Ausbildung und viele junge Menschen wurden von den beiden auf diesen abwechslungsreichen wie auch fordernden Beruf vorbereitet.

Die Frage nach seinem Lieblingswein beantwortet der Winzer mit einem überzeugten „Ja, jedes Jahr ein anderer“. Die Burgundersorten, der Riesling und die Scheurebe bleiben dabei seine Favoriten, denn „sie halten meist auf der Flasche, was sie als Jungwein im Keller versprochen haben“. Ein besonderes Verhältnis hat er zu Weiß- und Grauburgunder, die er in seinen Toplagen wie dem Naumburger Steinmeister anbaut. Häufig sind sie es, die er für die Bg51-Prämierung einreicht – aber eben nicht immer.

„Als Winzer musst du nach rechts und links schauen. Nur so kannst du offen sein für Neues, ohne das Bewährte zu vernachlässigen.“

Vorbilder haben Sandra und Volker Frölich bei ihren Reisen gefunden. Weinverkostungen und Gespräche mit Winzern am Kaiserstuhl, in der Ortenau und in Südtirol haben neue Anregungen geliefert. So wurde der Weißweinausbau im Holz für das Ehepaar zunehmend interessanter. Zur Zeit experimentiert Volker Frölich mit einem 300 Liter Weinfass. „Als Winzer musst du nach rechts und links schauen. Nur so kannst du offen sein für Neues, ohne das Bewährte zu vernachlässigen.“

Er schätzt daher den regelmäßigen Austausch und die gemeinsamen Weinproben mit Breitengrad51; auch wenn dabei gelegentlich sehr unterschiedliche Ansichten aufeinandertreffen und kontrovers diskutiert werden. Die Notwendigkeit einer sehr strengen Ertragsreduktion ist inzwischen Konsens: „Einfach gesunde Trauben abschneiden, das schmerzt am Anfang schon“, gibt er zu. „Doch am Ende zählt die Qualität im Glas“.